Nachtgestalt
Hinter dem Wald
Erhebt sich
Ein Herz auf Stelzen
So groß
Wie ein Hirnballen
Und tanzt
Mir liebliche Augen
Ins Dämmerlicht.
Einem Mühlenflug gleich
Sammeln
Zopfende Mädchen
Metallblauen Wind
Und der Mond
Tropft
Ein leichtes Vogellied
Von den Gutenachthäusern.
Ein Dorf ist da
Eine Straße unter Ulmen,
Die zur Kirche führt
Hinauf zu Gottes Schoß,
der gerade ein neues Meer gebiert.
Und es rauscht in den Ohren
Wie von Schlaf besessene Wellen
Und jeder Schlag
Spült einen Jungen an Land,
An das Rund
Einer Festung,
Hinter deren Mauern
Mein Herz blutet.
Dann tun sich Augen auf
Und lassen ein Schiff aus
Dem Hafen,
ein Schiff, ferner noch
Als Heimweh,
Entsegelt aller Furchtsamkeit
Und über sich Angst,
Geflüster,
Und unter sich
Die schweren Wolken
Eines neuen
Milchsternfunkelnden Tags.
fischl Nov. 2010