8. Dezember 2008
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06:19
unsere graublaue stunde
erwartet sehnsüchtig
den kuss
der aufgehenden sonne
in meinen gliedern
schmilzt
die dicke decke
ungefallenen pappschnees
ein albtraum
alltäglicher pflicht
klingelt nebel auf
warme laken
ob ich dich
geliebt haben werde
wird sich am tag
zeigen
müssen
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7. Dezember 2008
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14:02
1. Wenn keine Katastrophen eintreten, findet am Montag, dem 5.1.09, 19.00 Uhr, im Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str.1 (Nähe U-Bf. U 5 "Neue Grottkauer Str.") eine Lesung mit Kerstin Hensel statt. Sie stellt ihr neuestes Buch vor und ...
2. ... wir könnten uns dort vorstellen...
3. Mit dem Zuständigen wäre ein Termin auszuhandeln (nach dem April), aber vor allem, inwieweit wir ein Thema / Motto für unsere Lesung vorgeben wollen.
4. Bitte teilt mir mit, wer lesen will und was er lesen will. Ein Mittel, solche Lesungsprogramme zusammenzustellen und zu präsentieren, sollte dieses Blog sein. Ich bitte um Meldungen bis zum nächsten Montag hierher...
5. Weitere Blogbeiträge bleiben laufend erwünscht...
einen schönen Sonntag...
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7. Dezember 2008
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06:32
flicken
vergangener
gelegenheiten
verwachsen
zum feinen gespinst
umhüllen dich
wie lange vor dem ersten schrei
endlich
wieder ganz
irgendwo
zwischen patagonien
und der halbinsel kola
verlangt
der nächste spieler
deiner rolle
noch
nach souffleuren
wird er
besser spielen
als du?
eine minute
so lang
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6. Dezember 2008
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12:26
Der Liebe
in den Schoß fallen
im Gedicht
Blumensamen
über Gräber streuen
im Gedicht
Dem Leben
abtrotzen was es verweigern will
im Gedicht
Einmal
kein Held sein
im Leben
Doch
ohne Gedicht
welch Leben
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6. Dezember 2008
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05:49
vor seinen sehschwachen augen
stapfen
stalingrader stiefel
über leichenstarres
kunduz
auf weißem laken
verschläft
sein übernächtigter urenkel
dämmernde gedanken
in ein paar tagen
geht es zurück
deutschland verteidigen
urgroßvater sieht
früh verlorene freunde
empfangsbereit
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5. Dezember 2008
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19:40
glück ists
im rechten augenblick zu sterben
nicht anzusehen
wie die erste saat zerstört
zuletzt noch fühlen dürfen
was du kannst vererben
und glauben
wem die welt gehört
die zukunft wird so licht
wenn tiefen durchgestanden
die kraft des ich-magneten siegte scheinbar nicht
du sahst den sog des wir den alle fanden
der prägen würde nächster zeit gesicht
das fundament der hoffnung musste halten
es war so vieles neues zu gestalten
und in des vorwärts träumens augenblick
holt unsre erde dich zu sich zurück
ein wicht wie ich ist nur zurück geblieben
und fragt wie kann ich jene menschen lieben
die der geschichte rad nach rückwärts drehten
die leicht zertraten was die deinen säten
doch hoff ich auf noch unentdeckten sinn
dass ich im heute und am leben bin
und ich erleb an meines weges schluss
dass endlich einmal kommt was kommen muss
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5. Dezember 2008
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06:24
Drachen bin ich, Drachen
aus verloren gegangener Zeit.
Immer ein Kopf säuft Wasser,
ein andrer Feuer speit.
Wird ein Haupt abgeschlagen,
wachsen zwei neue wieder nach.
So strecke ich die Hälse
und bleibe zaudernd stehen,
an Seen,
tausendfach.
Welch Kopf du auch mir strichest,
grad der war meist verkehrt
mal hast du meine Flammen,
mal ich dein Nass entbehrt.
Ach, bade dich doch endlich
voll Lust
in meinem Blut,
aber bitte blattfrei nackt;
für dich
wird es dann gut.
(aus "Mit Blindenhund durchs Liebesland")
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4. Dezember 2008
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06:21
Jemand schubste mich
unter Frau Holles Tor
gerade als das Pech floss
heiß und zäh.
Schwer und schnell
ging mein Atem.
Du sprachst
zu meiner reinen Haut
darunter.
Über eine endlos kleine
Paradieswiese
tanzten wir
Hand in Hand,
bis der schwarze Panzer
abgeplatzt war.
Warum nur sagtest du,
zieh dir etwas über?
Im nächsten Märchen
trage ich
ein Sternentaler-Hemdchen.
(aus "Mit Blindenhund durchs Liebesland")
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3. Dezember 2008
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05:43
auf straßen und steigen
eine frisch gewebte decke
gefrorenen atems
schuldiger wie unschuldiger
dicker reif
streichelt schlafende fahrkäfige
vom liebeskrank klirrenden frost
mit bizarren blumenbildern
geschmückte scheiben
achtlos zur arbeit aufbrechende
kratzen an der idylle
bald haben sich
spuren in spuren
verloren
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2. Dezember 2008
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07:12
immer wieder
wenn der winter
ihm den speck genommen
kommt er
aus seiner höhle
leckt vom versteckten honig
und schaut
nach den menschen
enttäuscht merkt er
sie sind noch immer
keine bärinnen geworden
so frist er sich
den speck an
für die heimische höhle
er hat zeit
Im Rahmen der Autorengemeinschaft "Fensterblick" setzen wir uns ein "Stichwort" als Hausaufgabe. Unser letztes Stichwort dort war "Tiere"...
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