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germanist 

 

marbach Germanistik im Netz - Virtuelle Fachbibliothek Germanistik  

Gegen deutsche Kriege

26. Mai 2014 1 26 /05 /Mai /2014 08:06

Heut verfass ich einen Reim
über unser Mädchenheim,
über Marion und mich,
ja, und Doro, über dich!

Ihr zwei Mädels aus dem Pott
wart stets aufgelegt zum Spott.
Oh, ich kenne noch genau
unsern Gruß: „Komm, alte Sau...“

Arbeitsdienst im Bügelsaal,
Naziweib, du kannst uns mal!
Hast umsonst uns angefaucht,
dass ne deutsche Frau nicht raucht.

Sonntagsgottesdienst, ein Muss,
bei Professor Hasenfuß.
Wer dagegen aufbegehrt,
wird im Waschraum eingesperrt.

Haben Mandrax aufbewahrt,
Pillen der besondren Art,
sonntags gingen wir spaziern,
krochen fast auf allen Viern.

Die Klamotten im Versteck
fand die Nonne, welch ein Schreck,
und vereitelt war die Flucht,
damals herrschte strenge Zucht.

Trotzdem haben wir gelacht,
haben es uns schön gemacht,
malten, tanzten, hörten Rock,
hatten auf das Leben Bock.

Ach, das ist schon lange her!
Heute wird das Herz mir schwer,
weil du nicht mehr bei uns bist.
Hast dich einfach so verpisst.

Liebe Seele, hast nun Ruh,
irgendwann komm ich dazu.
Fehlt nur noch die Marion,
doch die findet uns dann schon.

 


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27. Mai 2013 1 27 /05 /Mai /2013 12:05

 

Schon als zarter Knabe hold

hab ich eines nur gewollt:

Reichster Mann auf Erden sein!

Ließ mich aufs Gewinnspiel ein

um das viele schöne Geld

auf der großen weiten Welt.

 

Idealer Lebenszweck:

Borstenvieh und Schweinespeck,

Münzen, Noten, Wertpapier,

zum Befriedigen der Gier

eine große Knechteschar

und ein Hofstaat wie ein Zar.

 

Nur der Mensch bringt mir nicht viel

in dem Maximierungsspiel.

Er ist faul und kostet Geld,

hier wie in der Dritten Welt.

Ich ersparte mir den Lohn,

hätt ich endlich einen Klon.

 

Klar, der Mensch ist Konsument,

wie man Dümmeres nicht kennt.

Ich verkauf ihm Scheiß für Gold,

schließlich hat er's so gewollt,

Weiber, Wein und Comedy,

Massenvieh fürs Massenvieh.

 

Doch ist manches Exemplar

leider nicht berechenbar.

Mag der Mensch auch träge sein,

fängt er doch mal an zu schrein.

Michel wurde Demokrat,

Meinhof schritt zum Attentat.

 

Zeit wird's, dass die Wissenschaft

mir den Roboter erschafft,

der aus Fleisch und Blut besteht,

kaufen, saufen, raufen geht

und der fraglos und beglückt

auf die roten Knöpfe drückt.

 

Denn für jede Superdrohn

gibt's für mich nen Extralohn.

Könnt es so nicht immer sein?

Bringt mir einen Antrag ein

morgen früh ins Parlament,

wenn noch das Gewissen pennt!

 

Nun flink das Teufelszeug gebaut

aus blankem Stahl und brauner Haut!

Die Masse fertigt im Akkord

die Güter für den Massenmord

und brüllt dazu Victoria

vom Belt bis Südwestafrika.

 

Und bald hab ich es geschafft,

hab genug zusammgerafft,

sag der Masse Mensch Ade,

hinterlass ihr fürs Souper

einen kahlen Erdenball

und entfleuch ins Weltenall.

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21. November 2010 7 21 /11 /November /2010 09:59

 

Die Abenteuer der Argonauten (II)

 

Und Jason sprach zu Aietes:

"Das Goldne Vlies, los, gib mir es!"

Aietes sprach: "Das soll geschehen,

doch musst du Prüfungen bestehen.

 

Siehst du die erzfüßigen Stiere,

die Flammen speien? Wilde Tiere,

die Feuergott Hephaistos schuf,

denn Schmiedekunst ist sein Beruf.

 

Sie solln vor deinem Pfluge gehen,

dann sollst du Drachenzähne säen.

Gelingt dir das, oh glaube mir,

gehört das goldne Schaffell dir."

 

Jason tat, wie ihm geheißen,

doch wollt ihn Aietes bescheißen.

Da traf des Eros spitzer Pfeil

sein Töchterchen ins Hinterteil.

 

Medea wär gern Jasons Braut,

hat fix mit ihm das Vlies geklaut,

und auf dem endlos blauen Meer

irrte die Argo nun umher.

 

Aietes’ Sohn wollte sie jagen,

da hat ihn Jason roh erschlagen.

Drauf schnitt Medea, dieses Luder,

in tausend Stücke ihren Bruder.

 

Sirenen wollten sie verlocken,

die Helden ließen sich nicht schocken.

Odysseus konnte die Sirenen

mit seiner Leier übertönen.

 

Sie trotzten allen Urgewalten,

und Jason konnte Hochzeit halten.

Dann endlich kehrten sie zurück,

und Jason wähnte sich im Glück.

 

Er brachte Pelias das Vlies,

der sich als fieser Kerl erwies.

Auch er hat Jason nur beschissen,

die Seinen in den Tod gerissen.

 

Medea wollt sein Leiden mindern

und sie versprach Pelias’ Kindern,

verjüngt würde der alte Rochen,

wenn sie ihn schnippeln und fein kochen.

 

Die Fahrt der Argo ist zu Ende,

doch später gab es eine Wende.

Von Frau Medeas Seelenqual

erzähl ich euch beim nächsten Mal.

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21. Oktober 2010 4 21 /10 /Oktober /2010 07:12

Sonett für Maria

 

Es war schon Herbst in Ost-Berlin,
der Tag war regennass und grau,
da kam von Süden eine Frau,
und siehe da: Die Sonne schien.

Ihr Wort war Tat, war Poesie,
und in der dicken Großstadtluft
lag süßer, schwerer Rosenduft,
als von weit her ein Falke schrie.

Als wir gelobten: "Nunca más!"
Die Welt, wie einst Ramona schrieb,
sei niemals mehr der Geier Fraß.

Ich hatte sie von Herzen lieb,
die Frau von den Canarias,
von der uns noch ein Lachen blieb.

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18. Oktober 2010 1 18 /10 /Oktober /2010 07:09

 

Achtundachtzich

 

Sarrazin hat’s angefangen,

er ist stramm nach rechts gegangen

und Frau Merkel folgte ihm:

Schluss mit eia und popeia,

nach der großen Jubelfeier

wird das einig Volk intim.

 

Unsre Leitkultur soll leben,

nach dem deutschen Wesen streben

sei des Knoblauchfressers Pflicht.

Nun soll er in Käsemauken

stur SS-Schreibregeln pauken,

sonst ist unsre Grenze dicht.

 

Statt sich in Moscheen zu tummeln,

an den Kopftuchfraun zu fummeln,

zu kassieren Lohnersatz

soll für lau er feste schuften

oder lieber gleich verduften,

auch von unserm Fußballplatz.

 

Kauft nicht im Gemüseladen!

Türkisch Grünzeug bringt nur Schaden,

Schweinefleisch gibt Lebenskraft.

Haut zu Klump den Muselmanen,

unser Deutschland dem Germanen,

der das Weltreich neu erschafft.

 

Bundeskanzlerin A. Merkel

hielt ich früher für ein Ferkel,

heute zieh ich meinen Hut.

Schönen Dank und Achtundachtzich,

unser Vaterland, das macht sich,

jetzt wird alles wieder gut!

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14. September 2010 2 14 /09 /September /2010 07:51
Die Abenteuer der Argonauten

 

Zu Kolchis gabs ein Vlies aus Gold,
das hätte Pelias gern gewollt.
Er bat den Neffen: "Liebes Kind,
beschaff mir dieses Fell geschwind!"

Um es vom Ares-Hain zu klauen,
ließ Jason sich die Argo bauen,
ein schnelles Schiff mit fünfzig Rudern,
er wollte keine Zeit verschludern.

Dann wählte er als Argonauten
berühmte Helden, die sich trauten,
Herakles, Peleus und Theseus,
ein Zwillingspärchen und Orpheus.

Bald war die Argo startbereit,
der Weg zum Schwarzen Meer war weit,
doch wird auf See die Zeit nicht lang
bei Harfenspiel und Rundgesang.

Auf Lemnos waren sie zu Gast
und hätten fast den Start verpasst,
die schönen Amazonenweiber
warn wild auf ihre Heldenleiber.

Auf Kios haben sie gesessen
und später Herakles vergessen,
somit besaß das stolze Heer
nun einen Helden weniger.

Bithyniens König wollte boxen,
da stampfte Pollux diesen Ochsen,
der stets am Streit Gefallen fand,
in Grund und Boden kurzerhand.

Nach Trakien führte sie die Reise,
sie halfen Phineus, einem Greise,
den fiesen Harpyien zu entkommen
und haben von ihm Tipps bekommen.

Sie sahen Tias Vogelmenschen
mit schnellen Federpfeilen kämpfen,
vom Kaukasus her drang verloren
Prometheus’ Schrei an ihre Ohren.

Dann endlich war das Ziel erreicht,
von Kytas Höhen fiel es leicht,
den Hain des Ares zu erspähn:
"Hier lasst uns nun vor Anker gehn!"

Das Goldne Vlies vom Kaukasus,
das brachte allerhand Verdruss.
Von diesen spannenden Geschichten
will ich euch nächstes Mal berichten

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9. November 2008 7 09 /11 /November /2008 05:19
 Mit Rabenflügeln stürzt die Nacht hernieder,

Aas suchend stakst sie durch die stillen Räume,

schleicht diebisch sich in meine sanften Träume,

krächzt heiser düstre Galgenvogellieder.


Den Kopf verwirrt vom Nachtmahr, schwer die Glieder,

so lieg ich wach und stell mir bange Fragen,

hör plötzlich hell die Nachtigallen schlagen

und schließ beglückt, entrückt die Augenlider.


Und träum von all den Vögeln unter Sternen,

von Dodos, Kiwis in den weiten Fernen,

von Eulen, Käuzen, Uhus in den Wäldern.


Von Vögeln, die am Morgen erst erwachen -
werd morgen über meine Dummheit lachen,
wenn kluge Raben kreisen über Feldern.

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28. Juni 2008 6 28 /06 /Juni /2008 05:56

Flink, flink, flink, fangt frischen Fisch,
Tintenfisch mit langen Armen,
hackt ihn, presst ihn ohn' Erbarmen,
würzt ihn, bringt ihn auf den Tisch!

Fischdöner! Der letzte Schrei
auf'm Kiez nachts um halb eins,
Mädchen futtern und Karl-Heinz,
auch die Luden sind dabei.

Alle haun sie rein wie doll,
haben Riesenappetit,
saufen dazu Aquavit,
kotzen dann die Theke voll.

Hauen sich die Augen blau,
schlagen sich die Köppe ein.
Schon sticht’s einer ab, das Schwein.
Übrig bleibt ein Mordsverhau.

Und mein Liebster wischt und rennt
vierzehn Stunden voller Hast,
gönnt sich weder Ruh noch Rast,
's bisschen Freizeit wird verpennt.

Ackert, rackert wie ein Tier,
denkt sich: Mann, der Job ist schwer,
mies bezahlt, doch noch was mehr
als zum Amt gehn für Hartz IV.

Tu die Arbeit, putz das Klo
und erfülle deine Pflicht.
Trotzdem, Schatz, vergiss mich nicht,
bald mach ich dich wieder froh!


Petra Namyslo
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23. Juni 2008 1 23 /06 /Juni /2008 06:51

Im blassen Morgenlicht, in den dunklen Raum
verwoben, die Silhouette einer einsamen Frau
am Fenster, den Kopf schlaftrunken im Traum
gefangen, dessen Gespenst, müde und grau,
bettschwer in sein finsteres Versteck schlurft.

Am frühen wolkenverhangenen Himmel kreist
ein schwarzer Vogel, Bote aus einem fernen
Land jenseits der Wolken. Der Weg verwaist,
der sie wegführt, hin zu den silbernen Sternen.
Ach, hätte es wirklich all des Schmerzes bedurft?

Nichts mehr zu fühlen, ohne Furcht, Verlangen
oder Begierde zu sein. Kein Wunsch oder Wille
hält die Frau noch in Raum und Zeit gefangen.
In Gedanken flieht sie weit weg in die ferne Stille,
befreit von dem Dasein, das sie einst bedrückt.

Sie öffnet das Fenster, atmet ein letztes Mal
die frische Morgenluft. Sie breitet die Arme aus.
Und während sie fortfliegt aus dem Jammertal,
weht ihr letzter Atem leise in den Tag hinaus.
Und schon ist ihre Seele Zeit und Raum entrückt.

 

Petra Namyslo

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19. Juni 2008 4 19 /06 /Juni /2008 06:05

Holzdielen, modrig, greinen lau.
Die gift'ge grüne Raupe Dämmerung
ringelt diebisch sich gen Freudenhaus.
Dort, im kohleglüh’nden Backsteinbau,
kauert schaudernd hinterm Diwan
der melancholische Kardinal.

Gurrend schmeicheln feile Maden,
die Nylonseelen dessous veräußert,
prallen Hüllen sich entledigend,
spinnen klebrigen Puppenfaden,
Marionettenzylindergentlemen
zynisch dirigierend.

Auf blutgetränktem Kopfstein
schleicht finster hutgetarntes Fettauge,
die Klinge und das Wort gekrümmt,
mürrisch lauernd, furchtgeballt,
rostig harrend auf bess’re Zeiten:
auf die ermächtigte Mörderbande.


(Petra Namyslo)

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