der Auftakt:
1. ein Auftakt vorhanden:
Es / schlug mein / Herz, ge- / schwind zu / Pferde
er kann auch mehrere Silben umfassen:
(Schiller, Reiterlied, Wallenstein)
Warum / weint die / Dirn und zer- / grämet sich / schier?
ein- und zweisilbige Auftakte können wechseln:
(Weyrauch, Die Vogelscheuche)
Die / Kinder, sie / laufen und / zerren den / Mann
hi- / nüber zum / Platz vor der / Linde,
sie / stellen ihn / auf und / stekken ihn / an,
und er / knistert im / schäumenden / Winde.
Und sie / stehen im / Kreis, und sie / wirbeln den / Tanz,
Und sie / rufen die / glücklichen / Schreie.
2. Auftakt fehlt:
(Goethe, An den Mond)
Füllest / wieder / Busch und / Tal
Still mit / Nebel- / glanz
auch im Dreivierteltakt:
Pfingsten, das / liebliche / Fest war ge- / kommen: es/ grünten und / blühten …
3. Auftakt ist frei:
(Goethe, Faust I)
Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin
Und / leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
die Kadenz (der Abtakt):
1. weibliche oder klingende Kadenz:
Es / schlug mein / Herz, ge-/schwind zu / Pferde
oder:
Der / Mond ist / aufge-/gangen
oder:
Uns / ist in / alten / maeren
oder:
Es / war ein / König in / Thule
2. männliche oder stumpfe Kadenz:
Es / war ge-/tan fast / eh ge-/dacht
oder:
(Deicke, Liebe in unseren Tagen)
Abends / noch, vorm / Schlafen-/gehn,
sprich ein / liebes / Wort! –
Sieh, ich / will dich / ganz ver-/stehn,
scheuch den / Unmut / fort! –
3. gelegentlich Kadenzwechsel:
Im / fernen / Böhmer-/land
blüht / eine / alte / Linde,
daß / ich die / Liebste / fand,
steht / dort in / brauner / Rinde.
oder (in umgekehrter Reihenfolge):
(Cibulka, Steine und Brot)
Hörst / du die / Moldau / rauschen?
Im / Winde / weint das / Korn.
Ich / mußt’ den / Pflug ver-/tauschen,
und / alles / ward ver-/lorn.