24. Februar 2019
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16:00
Marlies Schmiedl - Wir gratulieren zum 85. Geburtstag
Nicht immer / blieb die Enge / um mich / eng
Sie hatte Türen / die aufsprangen / berührte / mein Atem sie
Hinaus ging ich / ohne zu wissen / ob es / die richtige Tür sei.
Zu viel habe ich / festgehalten / bin hängengeblieben / in verlorener Zeit
Heute / stehe ich zögernd / auf einer / Schwelle
wei, daß ich / gehen kann / leicht / wie nie
nächste Termine: 7.+ 21.3. ND-Gebäude. Wir fangen vor 19 Uhr an
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Schmidl - Marlies
3. Mai 2013
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15:03
Verhalten spürt Marlies Schmidl den Verletzungen der Kriegsgeneration nach, indem sie sich zurückbegibt in die Perspektive des Mädchens, das sie war: ein Nicht-Begreifen in ihren Gedichten, ein Blick, der ohne zu werten, sensibel verzeichnet, was übrig geblieben ist.
Marlies Schmidls Kriegsgedichte sind eine nachdenklich machende Lektüre, die in ihrer unaufdringlichen Art viele Fragen aufwirft.
Sie werden nicht nur diejenigen bewegen, die den Krieg erlebt haben.
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Schmidl - Marlies
28. Februar 2013
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13:35
Warum bestürzt mich
mein eiliger Schritt?
Das Übersehen tausendfach
entblättert die Bäume.
Ich hörte die Blätter
sich wiegen.
Stille jetzt, Stille nur,
ohne das Schwingen der Seele.
Es gibt ihn noch,
den Wind,
und ich sehe,
wie er singt in den Bäumen.
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Schmidl - Marlies
16. Juli 2011
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13:43
Warum
werden meine
hände schwer
die sich dir
entgegenstrecken
wie ein kuss
Warum
greift der nachtwind
dir ins haar
hab ich nicht
seidenfäden
versponnen in
zärtlichkeit?
Sieh
dort den alten
kastanienbaum
wie seine
blüten ihn tragen
jahr um jahr
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Schmidl - Marlies
12. Januar 2010
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20:18
Amazonastour
Sie bekamen
den Amazonas geboten
mit ihrem dollar kielunter
glitt das schiff
leicht
über den fluss
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Schmidl - Marlies
23. Dezember 2008
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19:47
der morgen
ruht auf stille
meine seele
holt ein gesicht zurück
geschlossen die augen
geöffnet der mund
blutverkrustet
beide hände
lege ich
auf diese stirn
ich schmecke
tränen
marlies schmiedl, januar 08
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Schmidl - Marlies
15. November 2008
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16:37
vorbei
fell rotbraun
buschig die rute
den kopf gesenkt
nicht spähend
über farne
nicht schnürend
auf moos im wald
hier zu hause
am alexanderplatz
ein fuchs
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Schmidl - Marlies
14. November 2008
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07:48
An deinem Bett
saß sie,
las Seite für Seite
aus dem Buch
eurer Liebe.
Du hörtest
ihre Stimme,
sahst durch deine
geschlossenen Lider
ihre Augen.
An deinem Bett
saß sie,
hielt deine Hand.
Ihr Atem
ließ dich weiteratmen.
Kälter
wurde die Hand
sanft ließ sie los,
als wolltest
du es so.
In diesem
nicht hörbaren
Augenblick
gingst du
fort.
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Schmidl - Marlies
10. November 2008
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02:25
viele wege
bin ich gegangen
habe tage nicht gezählt
nicht stunden
mühsam langst die schritte
dunkel die steine
im inneren
bewahren sie ihre zeit
in mir leere
als wäre nicht gewesen
dieser augenblick
leben
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7. November 2008
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08:39
Sand und See
in hellem Schimmer,
unter flachen Wellen
geriffelte Linien,
Steine überspült.
Noch rollen sie
unzählbar.
In dieser Nacht
hat der Wind
die Insel preisgegeben.
Der Mond,
unsichtbar hinter
sieben hohen Nebeln,
hat das Licht gerufen.
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